Risikoabklärung

Das "kardiovaskuläre Risiko"- wie wird dieses Risiko bestimmt?
Wie kann das persönliche Risiko für eine bedeutsame oder tödliche Herz-Kreislauferkrankung eingeschätzt werden? In erster Linie reden wir vom Herzinfarkt und Schlaganfall, vom plötzlichen Herztod und der Herzschwäche.

Für 40- bis 65-Jährige gibt es, aus statistischen Daten, gewonnene Risikotabellen oder Punktsysteme, die neben Alter und Geschlecht, die sogenannten Risikofaktoren (in erster Linie Diabetes, Bluthochdruck, Raucherstatus und Cholesterinhöhe) erfassen und daraus die ungefähre Risikohöhe errechnen lassen (SCORE, PROCAM). Bei wem daraus ein hohes Risiko resultiert, bei dem ist man der Auffassung, dass konsequent behandelt werden sollte. Diese Hochrisikopatienten können leicht schon durch den Hausarzt identifiziert werden.

Der größere Teil der Ereignisse passiert aber bei Menschen mit - nach diesen Tabellen - mittlerem oder auch niedrigerem Risiko, schlicht weil dies die überwiegende Mehrheit ist. Wie lassen sich hier diejenigen erfassen, die doch ein höheres Risiko haben, also mit der einfachen Risikotabelle nicht erkannt werden?
Zur Risikoabschätzung geeignet sind gezielte Untersuchungen des Herzens und der Gefäße.
 

Wichtige Untersuchung zum Arteriosklerose-Risiko ist der Gefäßultraschall, und hier insbesondere der Ultraschall der Halsschlagadern (Karotissonographie). Damit sind bereits sehr feine, frühe Veränderungen beginnender Arterienverkalkung messbar, die Hinweis für ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko sind. Mit dem "CW-Doppler" wird der Knöchel-Arm-Index (englisch:"ABI") gemessen - ein elegantes Verfahren Durchblutungsstörungen der Beine zu erkennen, die bedeuten, dass der Betroffene ein hohes Risiko für Gefäßkomplikationen, besonders auch Herzinfarkt und Schlaganfall hat. Aufwändigere und belastendere (vor allem Strahlenbelastung) Verfahren sind Koronarkalkmessungen oder Koronarangiographien mit CT, die in bestimmten Einzelfällen sinnvoll sein können.